Geht es Euch auch so wir mir?
Ihr seht eine Talkshow oder die Tagesschau und ihr könntet platzen, weil Ihr selbst es anders seht, aber keine Möglichkeit und keinen Ort habt, Euch zu artikulieren?
Ihr lest die ostfriesischen Gazetten und findet nur allgmeines Bla Bla. Kaum Berichterstattung über lokale Ereignisse, keinen Raum für die früher üblichen Berichte von Festen, Versammlungen oder sonstigen Ereignissen in den Vereinen?
Wenn ich heute Zeitung lese, oder Nachrichten höre oder in den sozialen Medien unterwegs bin fällt mir oft sooooo vieles ein, was ich dazu sagen möchte. Es gibt so vieles was dort NICHT gesagt wird. Aber wo kann ich das loswerden?
Etwas ausführlicher:
1. Zeitungen

Die 2 großen Tageszeitungen in Ostfriesland sind zu einem Einheitsbrei geworden. Alles zentral aus Oldenburg oder Osnabrück gesteuert (der sogenannte Mantel). Lokale Berichterstattung nur noch auf ganz wenigen Seiten und dann auch noch oft mit allgemeinen Themen vermischt. Es wird nur noch in 1-2 Sätzen ein lokaler Bezug hergestellt und dann kann man z.B. herrlich über alles Mögliche fabulieren, bzw bei dpa und Co. abschreiben.
Wo sind die Berichte über Vereinsfeiern, Jubiläen etc geblieben? Wo bleiben Diskussionen über lokale Ereignisse? Aus Platzmangel muss man sich auf einige wenige Events beschränken.
Beispiel OZ: Früher hatte meine E-Paper Ausgabe 32 Seiten, davon mindestens 4 mit Berichten aus Emden und Umgebung. Dazu bekam ich noch die Ausgaben für Aurich, Leer und Wittmund – auch mit jeweils 4 lokalen Seiten. Das waren 16 Seiten Lokalberichterstattung. Die Lokalausgaben wurden eingestellt und der Umfang auf 28 Seiten reduziert, davon auch noch einige ganzseitige Werbeanzeigen. Gleichzeitig wurden die Preise erhöht. Auf der Strecke blieb ganz gewollt die Lokalberichterstattung.
Aber auch diese ist oft grenzwertig. Lokales Thema ist z.B. wenn ein ehemaliger Emder (der schon lange hier nicht mehr wohnt) irgendwo in Erscheinung getreten ist. So füllt man oft die Seiten mit allgemeinen Themen (die oft auch noch bei dpa und Co abgeschrieben sind) und stellt mit einem Satz einen lokalen Bezug her. Fertig ist der Lokalteil.
Die „Emder Zeitung“ (besser wohl die Oldenburger Zeitung) ist auch nicht besser. Auch dort bezieht man die Artikel (oft in beiden Zeitungen wortgleich) von außerhalb. Und dann in beiden Gazetten die Kommentare: Wie in vielen Zeitungen in Deutschland dominieren die Grün-Linken Journalisten, die auch ungeniert Partei-Ideologien verbreiten.
2. Facebook und Co.

Klar – Facebook und Co. gibt es natürlich Gruppen, in denen rein sachlich über bestimmte Dinge berichtet wird. Wenn die Feuerwehren ihre Einsatzberichte dort einstellen, oder wenn ein Verein über eine Feier oder einen Wettbewerb berichtet. Finde ich gut und toll. Ist aber meist nur auf wenige Personen beschränkt.
Und in wie vielen Gruppen muss ich dann sein? Allein zur Krummhörn/Pewsum finden sich diverse Gruppen, in denen man einige Häppchen an Informationen findet. Und nach wenigen Tagen ist die Information im Nirvana der Gruppen verschwunden und wird von aktuelleren Diskussionen verdrängt.
Die sozialen Medien dienen heute als Ersatz für den Stammtisch (die es ja kaum noch gibt). Fast jede Diskussion artet jedoch aus. Es werden alle möglichen Themen vermischt; man wird persönlich, unsachlich und es kommt zu Beschimpfungen aller die anderer Meinung sind. Für mich kein Podium. Und wie gesagt nach ein paar Tagen wieder in der Masse untergegangen. Wirkung, Nachhaltigkeit gleich NULL.
Vor allem stößt mich jedoch der Umgang miteinander ab. Wenn man Frau Lang von den Grünen kritisiert, weil Sie sich erdreistet mir Ernährungvorschriften zu machen – OK. Aber eine Abbildung eines Betonmischers mit der Kommentar „Ricardas Thermomix“ geht einfach zu weit.
Fazit:

Mir fehlt einfach eine Plattform wo ich
- Meine Meinung ausführlich und sachlich darstellen kann.
- Wo auch andersdenkende zu Wort kommen.
Ich möchte nicht auf der Straße demonstrieren oder mich festkleben. Aber ich möchte meine Meinung auch irgendwo lesen. Ja und manchmal möchte ich auch Dampf ablassen.
Gleichzeitig fehlt mir eine lokale Plattform für
- Vereine
- Gruppen (ohne feste Organisationsform)
um unsere Anliegen zu kommunizieren und auch um neue Mitglieder zu werben.

Wie wäre es, wenn wir uns eine Plattform schaffen, auf der wir unsere Meinung äußern? Alle Beiträge gut durchdacht und vernünftig (d.h. ohne Beschimpfungen und Beleidigungen) formuliert? Durchaus deutlich und klare Kante – jedoch in Anerkennung der Tatsache, das auch „die anderen“ ja auch ein Recht auf eine Meinung haben?
Mir schwebt ein Blog mit vernünftiger Sortierung vor. Beiträge werden bei einigen (wenigen) Moderatoren eingereicht und von denen veröffentlicht. Dabei wird der Beitrag nach den obigen Kriterien zensiert – und im Zweifel um eine Neuformulierung gebeten.
Gleichzeitig kann man ein lokales Forum bieten, in der Gruppen, Parteien (ja! Auch Parteien) ihre Meinung, ihre Sichtweise der Dinge veröffentlichen – und zwar im Original und nicht durch irgendwelche Pressevertreter interpretiert. Oder man „inseriert“ kommende Ereignisse!
Artikel werden mit einem Verfallsdatum versehen und können auch – wenn sie nicht mehr relevant sind (z.B. nach dem Ende einer Veranstaltung) gelöscht, bzw. in ein Archiv verschoben werden. Auf diese Weise bleibt der Blog aktuell und übersichtlich.
Wer hätte Lust bei so etwas mitzumachen? Im Impressum findet Ihr meine persönlichen Daten und die Kontaktadresse. Bei Interesse meldet Euch und wir finden heraus, ob wir gemeinsam etwas starten können.
Ich habe das Grundgerüst dieser Seite schon einmal entworfen und zu jeden Thema mindestens einen Artikel geschrieben. So stelle ich mir in etwas das fertige Produkt vor. Aber Ihr habt evtl. bessere Ideen? Nichts ist in Stein gegossen! Aber meine Erfahrung sagt: Einer muss erst mal den Anfang machen!
Nun bin ich auf Eure Reaktionen gespannt!
